Diagr.1 (Mönster) 24.Te8: Vorbildlich der schwarze Druck im Zentrum auf d4 und e4. Weiß deckt mit f2-f3, doch da geht eine andere Schwäche auf.

Diagr.2 (Mönster) 30.Le3: 1 - 2 - Kombi

Diagr.3 (Preißler) 25. Sde7: was entscheidet? Sc6 oder Isolani d4?

Diagr.4 (Baltic) 19.Taf1: eine schwierige Stellung

Diagr.5 (Baltic) 24.e4!: der Hebel

Tag 6 und 7 - Über den Zenith

von Oliver und Peter Stork, 17.07.2014

.
Lobby

Die Lobby des Hotels - 7 Tage Kinderschach pur

Sechster Tag

Aber noch waren drei Runden zu spielen, und am Freitag morgen ging es mit schwarz gegen Madita Mönster (DWZ 1705), die ebenfalls ein starkes Turnier spielte und noch vor Jana Schneider rangierte. 

(9) Mönster,Madita (1705) - Stork,Oliver (1517)   DEM  GER (Brett 9.13), 13.06.2014

 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.0–0 d6 5.c3 Lb6 6.Lb3 Sf6 7.d3 0–0 8.h3 h6 9.Te1 Le6 10.Lc2 Se7 11.Sbd2 Sg6 12.Sf1 c6 13.Sg3 Lc7 14.Sh2 Dd7 15.d4 Tad8 16.Sh5 De7 17.Df3 Sh7 18.Sg4 Sg5 19.De3 Lxg4 20.hxg4 Tfe8 21.Sg3 Df6 22.Sf5 Se7 23.Sxe7+ Txe7 24.Ld2 Tde8    Diagr.1   25.f3 Lb6 26.Kh1 exd4 27.Dd3 dxc3 28.Lxc3 Df4 29.Ld2 Dg3 30.Le3    Diagr.2   Sxf3 31.gxf3 Dxf3+ 32.Kh2 Txe4 33.Ld2 Te2+ 34.Txe2 Txe2+ 35.Dxe2 Dxe2+ 36.Kg3 Dxd2 37.Lf5 De3+ 38.Kg2 Df2+ 39.Kh1 Lc7 40.Tc1 d5 41.Tc2 Df1# 0–1

Oliver: „Bei der Vorbereitung war deutlich zu erkennen, dass Madita Mönster eine starke Taktikerin ist. Da Taktik nicht mein Spezialgebiet ist und ich daher scharfe Eröffnungen (die sie mit weiß spielt) vermeiden wollte, spielte ich am Anfang passiv, was mich aber zu einer guten und noch dazu halbwegs geschlossenen Stellung brachte, mit der Madita nach meinem Eindruck nicht gut zurechtkam. Nach zwanzig Zügen war die Stellung allerdings immer noch ausgeglichen und jeder von uns hatte nur noch eine Viertelstunde auf der Uhr. Doch dann habe ich durch einen Trick einen Bauern gewonnen, was mich dann in eine klar gewonnene Stellung brachte. Und vier Züge später konnte ich die Partie endgültig für mich entscheiden.“

Also nun 6 Punkte aus 9 Partien, auf Platz 14 und eine DWZ-Leistung von 1840! Aber die Partie hatte drei volle Stunden gedauert, und in den nur 2,5 Stunden bis zur nächsten Partie – immerhin mit weiß - war wenig Möglichkeit zur Erholung. Oliver: „Ich war aufgedreht und trotzdem abgespannt, und obwohl Niklas Preißler (DWZ 1691) dann auf mein 1.c4 genau das spielte, was wir in der Vorbereitung angesehen hatten, zog ich dann anders.

(10) Stork,Oliver (1517) - Preißler,Niklas (1691)   DEM  GER (Brett 10.8), 13.06.2014

 1.c4 b6 2.Sc3 e6 3.d4 Lb4 4.Dc2 Sf6 5.Lg5 h6 6.Ld2 Lb7 7.e3 0–0 8.Sf3 d5 9.a3 Lxc3 10.Lxc3 Sbd7 11.Ld3 c5 12.0–0 Tc8 13.De2 De7 14.Tac1 Tfd8 15.b4 cxd4 16.exd4 dxc4 17.Lxc4 Sd5 18.Ld2 S7f6 19.La6 Tb8 20.Lxb7 Dxb7 21.Se5 Tbc8 22.b5 Se7 23.Dd3 Sfd5 24.Dg3 Sf5 25.Dd3 Sde7    Diagr.3   26.Txc8 Txc8 27.Tc1 Txc1+ 28.Lxc1 Dd5 29.Lb2 Da2 30.Sc4 Sd5 31.g3 Sc7 32.g4 Se7 33.Dc3 Sed5 34.Dd3 Sxb5 35.Lc1 Da1 36.Dd2 Dxd4 37.Dxd4 Sxd4 38.Lb2 Sb3 39.Kf1 g6 40.Ke2 Sc5 41.Se5 Kf8 42.Ld4 Ke8 43.Sc6 a6 44.Sb8 a5 45.Sc6 Sb7 46.Kd3 f6 47.Sa7 Sd6 48.a4 Kd7 49.f3 Kc7 50.h3 e5 51.Lf2 Sf4+ 52.Ke3 Sxh3 53.Lg3 h5 54.gxh5 Sf5+ 0–1

Trotzdem kam ich in eine ordentliche Stellung und zwanzig Züge lang stand die Partie Remis, bis ich einen falschen Zug machte und mein Gegner einen Bauern gewinnen konnte. Bald darauf folgte noch einer und ich geriet in ein Endspiel, in dem mein Gegner zwei Springer hatte und ich einen Springer und einen Läufer, aber zwei Bauern weniger. Ich versuchte noch ganze fünfzehn Züge ein Remis zu erreichen, doch mein Gegner spielte präzise und als er auch noch meinen Läufer gewann, gab ich die verlorene Partie auf.“ Oliver trug es mit Fassung, konnte er doch inzwischen sicher sein, in jedem Fall ein gutes Turnier zu spielen.

Siebter Tag

Voller Elan ging es an die Vorbereitung auf den letzten Gegner – Fatih Baltic (DWZ 1835), der aber anscheinend schlecht in das Turnier gefunden hatte. War da vielleicht noch ein halber oder gar ein ganzer Punkt drin? 

(11) Baltic,Fatih (1812) - Stork,Oliver (1517)   DEM  GER (Brett 11.12), 14.06.2014

 1.d4 d5 2.e3 Sf6 3.Ld3 e6 4.f4 Ld6 5.Sf3 b6 6.De2 Lb7 7.Sbd2 a6 8.c3 Sbd7 9.Se5 c5 10.0–0 0–0 11.Tf3 Se4 12.Th3 f5 13.Sxd7 Dxd7 14.Sf3 h6 15.Se5 Lxe5 16.fxe5 Kh7 17.Ld2 g5 18.Tf3 Lc6 19.Taf1    Diagr.4   Sxd2 20.Dxd2 Lb5 21.g4 Lxd3 22.Dxd3 Kg6 23.dxc5 bxc5 24.e4    Diagr.5   fxe4 25.Tf6+ Kg7 26.Dh3 Txf6 27.exf6+ Kh7 28.f7 Tf8 29.Tf6 Txf7 30.Txh6+ Kg7 31.Th8 Tf1+ 32.Kxf1 Df7+ 33.Kg1 Dg6 34.Ta8 Kf7 35.Ta7+ Kg8 36.Ta8+ Kf7 37.Dh8 Ke7 38.Dd8+ Kf7 39.Ta7# 1–0

Oliver:
"Wieder traf die Vorbereitung zwar nicht ein, aber trotzdem überstand ich die Eröffnung gut, da es genau die selbe war, die schon Luca Suvorov gegen mich gespielt hatte. Auch nach zwanzig Zügen stand es immer noch mindestens ausgeglichen. Doch dann, als ich schon besser stand, weil der Gegner einen Trick einsetzte, der eigentlich nicht ging, wählte ich den falschen Zug und stand nach der richtigen Erwiderung des Gegners völlig auf Verlust. Und nach zehn Zügen war ich dann auch schon matt."
 
Auch wenn die letzten zwei Partien verloren gingen, ist das Ergebnis doch sehr erfreulich: Oliver kommt in der U12 auf Platz 29 (Neunter im Jahrgang 2003), spielt dabei eine Leistung von 1750 (die fünfthöchste im Jahrgang 2003, und 17. in der U12) und erhält 122 DWZ-Punkte dazu auf 1639. Seine Buchholzzahl von 67.5 zeigt, wie gehaltvoll seine 6 Punkte aus 11 Partien sind - 15 der vor ihm Platzierten haben eine niedrigere. Da Justus Graf in der letzten Runde nicht antreten kann, wird Oliver auch bester Hesse in der U12.

Kommentare sind geschlossen.